Im Salon Zur Blauen Pagode
Im Salon zur blau'n Pagode ist es jetzt die grosse Mode
dass man ausschaut so – dick wie ein Plumeau.
Keinen Hut und keine Handschuh, das ist nichts für einen Mandschu
und ein Dekolleté tut dem Bonzen weh.
Cha chi chi, choo choo, so tragen wir die Haare,
cha chi chi, choo choo, schon siebentausend Jahre;
Nackte Arme, nackte Waden, können einem Mädchen schaden –
bitte etwas lang, sagt der alte Chang.
Wie soll'n wir die Männer reizen,
wenn wir mit den Reizen geizen?
– das weiss Gott sei Dank, nicht der alte Chang.
Unser einziges Vergnügen das soll sein das Kinder kriegen
und das da sein für den Herrn Gemahl.
Sticken, stricken, waschen, kochen – und dann wieder in die Wochen –
ja das wär' so euer Ideal!
Glaubt Ihr denn, wir haben kein Gefühl?
Na und ob! und manchmal viel zu viel!
Darum wollen wir uns üben – auch im Küssen und im Lieben –
alles andre ist uns ganz egal.
Immer schön zu hause hocken und nur flicken seine Socken
immer warten auf den Herrn Gemahl.
Er jedoch er bleibt ein Falter bis ins höchste Greisenalter
ja, das wär' so euer Ideal!
Glaubt Ihr denn, wir haben kein Gefühl?
Na und ob! und manchmal viel zu viel!
Darum wollen wir uns üben – auch im Küssen und im Lieben –
alles andre ist uns ganz egal!
compositores: Ludwig Herzer,Fritz Löhner-Beda
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